B L O G

Teamwork

Denken

Im Kurse der Ersten Hilfe wurde das Projekt in drei Gruppen aufgeteilt.

Buchgruppe

Redaktion und Gestaltung von diesen Buch und der Faltblatt, die bei der Aufnahmeprüfung verteilt wurde

Webgruppe

Gestaltung und Erstellung der Webseite, und des Leitsystems an der Aufnahmeprüfung

Editorialgruppe

Instagarm verwalten und ein T-shirt gestalten Die Arbeit beginnt damit, dass jeder ihre eigenen Gestaltungsideen entwickelt!

Besprechen

Dann sprachen wir gemeinsam über Ideen.

Denke daran: übe konstruktive Kritik!

    einige gute Punkte

  • Denke darüber nach: wie wir es besser machen können
  • Beschuldige nicht jemand anderen
  • Respektiere eine Vielfältigkeit
  • Jeder darf mit guter Laune arbeiten!
Hinweise für die Projektverwaltung
  • Halte Entscheidungen schriftlich fest
  • Liste Aufgaben auf und überprüfe den Fortschritt
  • Lege Fristen für Aufgaben fest

Erschöpfen

Der Entstehungsprozess kann anstrengend sein.

  • Erstelle einen realistischen Zeitplan
  • Mache eine Pause
  • Kontaktiere rechtzeitig
  • Überprüfe vor der Arbeit die Richtung
  • Teile Aufgaben gerecht auf
  • Glaube daran, dass du das schaffst!

Erledigt

Nach einem langen Prozess ist das Projekt fertig! Lasst uns gemeinsam loben und feiern!

Skillshare

Das Erste-Hilfe-Team führte vom 12. April bis zum 18. April 2024 verschiedene Skill-Share-Workshops durch, in denen wir unsere Fähigkeiten und Kompetenzen austauschen kon nten. In diesen Workshops teilten wir unser Wissen in Bereichen wie Storytelling, Indesign, dem Erstellen von Minibüchern sowie Html/CSS. Diese Erfahrung hat uns später viel Inspiration für das Erstellen von Flyern, Websites, T-Shirts, Goodie Bags und Leitsystemen für die neuen Studierenden an der HfK gegeben.

Der Workshop, der mir persönlich am meisten in Erinnerung geblieben ist, war der Storytelling-Workshop, der in der ersten Woche von Skrolli und Joana geleitet wurde. Sie klebten drei große Papierbögen an die Wand, auf denen ein Storytelling-Guide geschrieben stand, und erklärten uns diesen. Es ging ins besondere um die Methode des Storytellings, wie man Geschichten entwickelt und ihnen durch die sogenannte "Plot Machine" mehr Spannung verleiht. Am faszinierendsten fand ich die Plot Machine, die beispielsweise so funktioniert:

Klicke hier für den Start deiner Geschichte!

Wir mussten kleine Zettel mit diesen Begriffen zufällig auswählen und basierend auf diesen Begriffen lustige Geschichten erfinden. Dieses Storytelling durch die Plot Machine weckte meine Neugier, und nachdem wir unsere Geschichten aufgeschrieben hatten, lasen wir sie uns gegenseitig vor und hatten viel Spaß dabei.

Leitsystem

Before I began my Integrated Design studies I was convinced I'd continue making 3D models and exhibit sculptures. My grasp of what the university had to offer was limited. To familiarise the Integrated Design freshmen with its areas of teaching the course started its first semester with 12 consecutive one week long workshops. It was an intense time and an opportunity to try things you've never tried before but maybe in a way always wanted to...

Unlearning

„Learning to unlearn, as this publication enunciates, produces a systematic reshaping that is both personal and institutional, a process that refracts through the modes and scales of institutional organization and interpersonal relation.“ Buch „Unlearning Exercises – Art Organizations as Sites for Unlearning“, S. 97
„Dieser Text ist nicht strukturiert genug.“
Experiment und Innovation: Wenn alte, bewährte Ansätze hinterfragt werden, schafft man neuen Raum zu experimentieren und innovative Designlösungen zu finden. Dies kann zu originelleren und ansprechenderen Arbeiten führen.
„The rigid and authoritarian educational structures that obstruct meaningful learning were also critiqued by radical pedagogue Illich in his 1971 text Deschooling Society. There, he developed a concept for a democratic educational system that destabilizes a fixed and disciplinary educational system in favor of a more horizontal mode of address, central to which were: Educational webs, which heighten the opportunity for each one to transform each moment of his living into one of learning, sharing, and caring. We hope to contribute concepts needed by those who conduct such counterfoil research on education—and also to those who seek alternatives to established service industries.“ Buch „Unlearning Exercises – Art Organizations as Sites or Unlearning“, S. 86–87
Unlearnen, wie in der Schule stumpf auswendig zu lernen und abzuarbeiten, um irgendwie ins nächste Schuljahr zu kommen. Unlearnen, einem vorgegebenen Lehrplan zu folgen. Was denkst du, ist der beste Lehrplan für dich?
Wenn man neu an der Kunsthochschule ist, dann müssen die meisten erstmal das typisch schulische Lernen unlearnen. Wir sind wieder frei. Diese Freiheit geht aber auch mit einer Verantwortung einher, das freie Studium selber zu gestalten. Hier im Integrierten Design zumindest, muss man quasi Unlearnen, nach einem vortstrukturierten Curricilum zu lernen und zu arbeiten.
„Krauss demands that we understand the relationship between lifelong learning (progress-oriented and accumulative) and unlearning (one’s privileges, to go against what one cannot not wish to inhabit).„ Buch „Unlearning Exercises – Art Organizations as Sites for Unlearning“, S. 99
Keep your baby eyes“ oder „Lerne wieder, durch die Augen eines Kindes zu sehen“ To be curious, to look around in amazement, to ask with interest, to discover new things, to learn different answers.
Im Kontext des Grafikdesigns bezieht sich "Unlearning" auf den Prozess, bei dem Designer*innen alte Gewohnheiten, Techniken oder Denkweisen verlernen, um Platz für neue, innovative Ansätze und kreative Lösungen zu schaffen.
Learning by doing ist ergänzend zu Unlearning: Eigene Ansätze entwickeln und sich nicht von altem Wissen zurückhalten lassen!
Ich will verlernen, der einen wahren Wahrheit hinterherzujagen. Ich will verlernen, alles schwarz-weiß zu sehen. Ich will verlernen, es dem Lehrer/ der Lehrerin immer möglichst recht machen zu wollen. Ich will verlernen, mir selbst, meinem Urteilsvermögen, meinem Bauchgefühl und meinem Verstand so sehr zu misstrauen. Ich will verlernen, mein Bauchgefühl zu ignorieren. Ich will die Überzeugung verlernen, eine strikte Anleitung zum Lernen zu brauchen. Ich will den Glauben verlernen, mir die Orientierung nur im Außen holen zu können. Ich will verlernen, everybodys darling sein zu wollen. Ich will meine Unsicherheit verlernen. Ich will verlernen, mir selber immer so einen großen Druck zu machen. Ich will Perfektionismus verlernen. Ich will den überhöhten Selbstanspruch verlernen. Ich will verlernen immer so hart zu mir zu sein. Ich will verlernen__________________________________ Ich will verlernen__________________________________ Ich will verlernen__________________________________ Ich will verlernen__________________________________ Ich will verlernen__________________________________ Ich will verlernen. I want to unlearn.
"Ich bin immer nur zu faul!"
„[S]elf-determined learning no longer sees the learner as a passive container exposed to education, while hooks and Freire both emphasize the mutuality of learning and its impact on learner and (academic) teacher, with the potential to dehierarchize classroom relationships.“ Buch „Unlearning Exercises – Art Organizations as Sites for Unlearning“, S. 83
Was ist Unlearning für dich? Was willst du unlearnen?
Ja, warum steht Text eigentlich immer übereinander? Warum sind Textabschnitte so linear geordnet? Ergibt sich daraus nicht sowieso eine Hierarchie? Muss das sein? Können Abschnitte ich nebeneinander stehen? So wie zwei unterschiedliche Wahrheiten, die nebeneinanderstehen können? Es muss vielleicht überhaupt gar keine Reihenfolge geben!
Struktur ist trotzdem gut! Aber ich muss mich nicht strikt an eine vorgegebene halten, sondern kann mir meine eigene erstellen. So wie ich es für richtig halte, was ich brauche für meine Karriere, für meine eigene Neugier und meine Persönlichkeitsentwicklung. Eigene struktur geben. Make your own rules that fit best for you or your work.
Ja und was ist „Unlearning“ denn überhaupt? Unlearnen ist meiner Meinung nach die Ermächtigung über das eigene Wissen. Wissen haben wir teils durch eigene Erfahrungen und Refl exion dieser erfahren, aber auch sehr vieles unseres „eigenen Wissens“ haben wir von anderen Menschen kopiert. Es ist meist sehr hilfreich, dass wir als Menschen diese Fähigkeit haben. Doch beim Unlearning geht es darum, das Erlernte zu hinterfragen, hilft mir das noch? Oder steht es mir im Weg? Glaubenssätze hinterfragen. Es ist schwer zu verstehen, das manches woran man jahrelang geglaubt hat, eigentlich Quatsch ist. Das kann sehr verunsichernd sein. Aber letztlich ist das ein notwendiger Schritt, sich weiterzuentwickeln. Dennoch ist auch die Balance wichtig. Viele Menschen unlearnen sehr selten bewusst etwas, würde ich mal behaupten, man sollte sich aber auch nicht komplett hinterfragen, denn das wäre viel zu verunsichernd und ist auch gar nicht nötig.
the flexbility to change your knowledge and beliefs
Manchmal ist es not wendig, alte Überzeugungen über Designprinzipien oder eigene Arbeiten aufgrund von konstruk tivem Feedback zu über denken. Unlearning ermöglicht es, sich offen und fl exibel an neue Inputs anzupassen.
Unlearning ist wichtig für Innovation, sowie persönliches und kreatives und Professionelle Weiterentwicklung!
Unlearning ist eng mit kontinuierlicher Weiterbildung (lifelong learning) verbunden. Um in der schnelllebigen Designwelt relevant zu bleiben, müssen Designer bereit sein, ständig neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. D.h. zum Beispiel, veraltete Workfl ows „entlernen“, um effizientere neue zu erlernen.
Vorhandenes Wissen hinterfragen. Ich denke, es gibt gute Gründe, wenn man Design lernt, sich mit vorhandenem Wissen zu beschäftigen.   Man muss nicht in allem das Rad neu erfinden, dennoch sollte man sich trauen, vorhandenes Wissen zu hinterfragen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen:   Ist das noch aktuell/zeitgemäß? Beispiel: Das bekannte Buch „Rastersysteme“ von Josef Müller-Brockmann   Klassiker Man kann viel daraus lernen, ich halte es aber für zu festgefahen und teilweise etwas veraltet. „Wie möchte ich selber mit Rastern umgehen?“ „Will ich überhaupt welche benutzen?“ „Wann machen Rastersysteme Sinn, wann halte ICH sie für unsinnvoll?“
Fragen die mir aufkommen: Was bedeutet Unlearning überhaupt? Warum sollte man „unlearnen“? Wie kann man „unlearnen“? (Wann kann man unlearnen? Ist es dafür iwann zu spät?) Gehört learning-by-doing auch mit zu Unlearning?
learning to unlearn
to
unlearn to learn
and for
self empowerment

*per drag and drop kannst du die "Notizzettel" verschieben um alles lesen zu können

Care Rider


Change your heart, look around you
Change your heart, it will astound you
I need your lovin’ like the sunshine
*
Everybody’s got to learn sometime
Everybody’s got to learn sometime
Everybody’s got to learn sometime
*
Change your heart, look around you
Change your heart, it will astound you
I need your lovin’ like the sunshine
*
Everybody’s got to learn sometime
Everybody’s got to learn sometime
Everybody’s got to learn sometime
*
I need your lovin’ like the sunshine
Everybody’s got to learn sometime
Everybody’s got to learn sometime

Diesen Song von den Korgis spielte Oliver Klimpel 2013 zu Beginn seines Vortrags an der Fakultät Gestaltung in Weimar. Damals war er Professor an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. „Everybody’s got to learn sometime(s)“, sagte er, beschreibt sowohl das Adverb „sometimes“ als „manchmal“ als auch „sometime“ als „irgendwann“, und verdeutlicht die Kraft, die empfunden werden kann, wenn sich die Perspektive beim Lernen fundamental ändert. 12 Jahre bevor das Lied erschien, hatten Kunst- und Designstudierende in London ein College besetzt, um besseren Unterricht zu fordern.

Über 10 Jahre nach dem Vortrag von Oliver Klimpel, 44 Jahre nach „Everybody’s got to learn sometime“ und 56 Jahre nach den 68ern fragten wir uns als Lehrende des Kurses „Erste Hilfe“:

Wie möchten unsere Studierenden eigentlich lernen und wie kann unsere angestrebte Lehre in die Praxis umgesetzt werden? Welche Leidenschaften stecken dahinter? Wie gestaltet sich das Studium an der HfK Bremen? Und wie können wir dieses aus einer kritischen Perspektive betrachten?

Wie kann die Erste Hilfe nicht nur als Dienstleistung im Sinne eines Info Heftes für die neu hinzukommenden Studierenden verstanden werden, sondern auch rückblickend als Evaluation des ersten Jahres in einer Kunsthochschule und vorausschauend als Nachdenken über die bevorstehenden Jahre. Durch regelmäßige Treffen als Gruppe haben wir versucht, kollektiv organisatorische, gestalterische sowie inhaltliche Outputs zu erarbeiten. Wir haben uns gegenseitig Inputs gegeben und voneinander verschiedene Fähigkeiten gelernt.

Eine wichtige Grundlage für uns als Gruppe war nicht nur, „wie wollen wir lernen zu lernen“, sondern auch, „wie wollen wir dabei miteinander umgehen“. Hierfür haben wir den „Care Rider“ als Tool eingeführt. Abgeleitet vom englischen Technical Rider ist der „Care Rider“ eine Liste unverzichtbarer Gegebenheiten, die auf gegenseitige Rücksichtnahme abzielen und so zu einer möglichst angenehmen Lernatmosphäre für alle Teilnehmenden beitragen. Diese Praxis wurde in den letzten Jahren, vor allem aus einem Accessibility- Discourse heraus, für die Kunstszene adaptiert und zu Care Rider oder Access Documents umbenannt. Inspiriert von und als Beispiele für den Kurs mitgebracht haben wir „A Primer on working with Disabled Group Members for Feminist / Activist Groups and Organisations“ von RA Walden und „Access Doc“ von Leah Clements.

Das FFT Düsseldorf (Forum Freies Theater) definiert diese Zusammenfassung auf ihrer Website an:

„Alle haben Bedarfe, nicht nur Menschen, die Barrierefreiheit brauchen. Wir wollen üben, wie man die Bedarfe miteinander vereinbaren kann, damit alle gut arbeiten können. Dafür überlegen wir zuerst, was Bedarfe eigentlich sind. Anschließend machen wir Vorschläge, wie man damit künstlerisches Arbeiten vorbereiten kann. Wir schauen uns den Access- und Care Rider als Kommunikationsmittel an. Darin kann man seine Barrierefreiheitsbedarfe aufschreiben und an andere Menschen mitteilen. Diese Methode kommt aus England und hat deswegen einen englischen Namen. Sie wurde von englischen behinderten Künstler*innen entwickelt […] Was brauchen wir voneinander, um gut arbeiten zu können?“

Auch im Hochschulkontext, bei der Auseinandersetzung mit Lehre und Lernen und dem Versuch der eingangs erwähnten Perspektivverschiebung, eignet sich diese Praxis. Nach einer Einführung in das Thema hat jede Person für sich einen Care Rider zusammengestellt. Anfangs gab es noch einige Bedenken hinsichtlich der Zielgerichtetheit dieser Aufgabe, angesichts der Vielzahl an zu bewältigenden Aufgaben (eine neue Visual Identity für die Erste Hilfe, die Organisation der Begleitung der Aufnahmeprüfung, ein Wegeleitsystem, ein Buch und eine Website). Doch beim Vergleich der Ergebnisse entwickelte sich schnell eine sehr fruchtbare Diskussion.

Eine weitere Perspektivverschiebung im Lernen und Lehren, die auch im Song der Korgis interpretiert werden kann, wenn man „everybody’s“ im Bezug zu „sometime(s)“ betrachtet, thematisiert Paolo Freire. Freire stellt dem klassischen „Banking Model of Education“ die Konzepte der teacher-student und student-teacher gegenüber, wobei „die Schüler_innen – nicht mehr gefügige Zuhörer – jetzt kritische Co-Forscher_ innen im Dialog mit den Lehrer_innen sind.“ Dies umfasst auch eine gewisse Autorität über den Raum (physisch und metaphysisch), in dem gelernt, gelehrt und experimentiert wird.

An diesem Tag haben wir viele Eckpunkte in Bezug auf Umgang, Bedürfnisse, Kommunikation und Tagesstruktur erarbeitet, die größtenteils das gesamte Semester über beibehalten wurden. Das Prinzip der student-teacher und teacher-student wurde im Laufe des Seminars in Skillshare- Workshops, gegenseitigen Inputs und Feedbackrunden aufrechterhalten.

Wir, Hjördis, Jasper und Insa, möchten der gesamten Gruppe der „Ersten Hilfe“ für die wertvollen Erfahrungen und Erkenntnisse danken, die wir gemeinsam sammeln konnten. Denn:

Everybody’s got to learn sometime